Ackerbau
Der Biohof Gehringer bewirtschaftet, neben dem Grünland, circa 20ha Ackerland auf der Gemarkung Blaufelden. Die Flächen liegen in einem Umkreis von maximal 2km um unsere Hofstelle, somit haben wir sehr kurze Hof-Feld-Entfernungen.
Erzeugnisse
Auf unseren Ackerflächen erzeugen wir neben Speisegetreide auch Futtergetreide und Kleegras für unsere Rinder. Das Speisegetreide, wie Roggen und Weizen, wird über die OBEG Hohenlohe (Organisch-Biologische Erzeugergemeinschaft) in Schrozberg-Zell vermarktet. Der Aufwuchs des Kleegrases wird zum Teil für den Winter siliert und zum Anderen grün verfüttert. Die Ernte des Futtergetreides bleibt vollständig im Betrieb und wird den Kühen zu gefüttert.
Fruchtfolge
Um den verschiedenen Eigenschaften und Anforderungen der einzelnen Kulturen gerecht zu werden, bauen wir die Kulturen in einer 5 bis 6 jährigen Fruchtfolge an. In der Regel beginnt die Fruchfolge mit zwei Jahren Kleegras. Nach dem Umbruch des Kleegrases im August/September des zweiten Jahres, wird im Oktober der Winterweizen gesät. Der weiter Verlauf der Fruchtfolge hängt vom jeweiligen Acker, dem Boden, dem Wetter und dem Beikrautdruck ab. Zum Beispiel eignen sich manche Acker nicht gut für Roggen, auf denen bauen wir stattdessen ein Tricitale-Wintererbsen-Gemenge an. Meistens folgt dann ein Hafer-Gersten-Gemenge, je nach Vorfrucht auch mit Erbsen. Auf den Äckern auf denen in der Fruchtfolge Roggen stand, folgt häufig noch Wintertricitale.
Kulturen
Kleegras
Zu Beginn der Fruchtfolge wird zwei Jahre lang Kleegras angebaut. Klee geht als Leguminose, eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein und sammelt so Luftstickstoff und fixiert diesen im Boden. Dadurch sorgt der Klee zum einen für eine gute Bodenfruchtbarkeit und zum anderen liefert er Futter für die Rinder.
Weizen
Weizen ist das bedeutendste Speisegetreide auf unserem Betrieb und folgt direkt auf das Kleegras, um von der guten Bodenfruchtbarkeit nach diesem zu profitieren. Wir bauen die Winterweizensorte Capo an. Die geringere Beikrautunterdrückung von Sommerweizen, der geringe Niederschlag im Frühsommer und schließlich der geringere Ertrag, dazu führen dass wir keinen Sommerweizen anbauen.
Da im Biolandbau nach der Keimung der Pflanze nicht mehr gegen Weizensteinbrand vorgegangen werden kann, ist ein vorbeugender Schutz sehr wichtig. Um den Weizen vor den Pilzen zu schützen, beizen wir grundsätzlich das Saatgut.
Roggen
Roggen ist ein weiteres Speisegetreide und wird hauptsächlich zum Brot backen verwendet. Aus ackerbaulicher Sicht hat Roggen den Vorteil, dass er, durch seine frühe Saat im September und seinen schnelles Wachstum im Frühjahr, Beikraut sehr gut unterdrückt. Des weiteren ist Roggen eine anspruchslose Frucht.
Triticale
Triticale ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, es besitzt die Anspruchslosigkeit an Klima und Boden vom Roggen und die hohen Erträge vom Weizen. Aufgrund der schlechteren Backeigenschaften wird es als Futtergetreide verwendet.
Hafer-Gerste-Gemenge
Hafer und Gerste ergänzen sich im Gemenge gegenseitig. Gerste hat nur eine geringe unterdrückende Kraft gegenüber Beikräutern, Hafer dagegen eine sehr gute. Die Ernte des Hafer-Gerste-Gemenge wird als Futtergetreide für die Kühe verwendet.
Erbsen
Erbsen haben die starke Neigung zum Lager und setzten Beikraut in Reinsaat sehr wenig entgegen, deshalb bauen wir Erbsen ausschließlich im Gemenge mit Getreide an, so dass das Getreide die Erbsen stützen kann. Wintererbsen bauen wir im Gemenge mit Triticale an, Sommererbsen mit Hafer und Gerste. Aufgrund des hohen Eiweißgehaltes sind Erbsen eine gute Ergänzung in der Fütterung der Rinder.
Düngung
Im Biolandbau wird vollständig auf chemisch-synthetische Düngemittel verzichtet. Unsere Felder werden ausschließlich mit organischen Dünger, wie Gülle und Festmist, gedüngt. Desweiteren sammeln die Legumniosen Luftstickstoff und fixieren diesen im Boden.
Beikräuter
Beikräuter werden durch eine geschickte Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und Untersaaten kontrolliert. Die mechanische Beikrautregulierung durch Hacken und Striegeln schneidet die Beikräuter ab bzw. verschüttet diese. Um ein Hacken zwischen den Getreidereihen zu ermöglichen säen wir das Getreide auf 16,7 cm Reihenabstand.